Ako 3133 bei Drütte

Der Ort

Ehem. Gelände des Lagers 7

❘ Lager 7 lag westlich der Ortschaft Drütte. Es wurde 1938 als Lager für 300 Bauarbeiter der Firma Sager & Wörner errichtet und im Sommer 1939 von den Reichswerken „Hermann Göring“  als Hüttenlager übernommen.

Es bestand aus dreizehn Baracken, sechs davon zur Unterbringung von Arbeitern.

Ab Oktober 1941 wurde das Lager als Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. Vermutlich waren dort bis zu 1000 sowjetischer Kriegsgefangener untergebracht worden. Viele von ihnen starben durch die schwere körperliche Arbeit beim Einsatz in den Reichswerken, die unzureichende Verpflegung und die verheerenden Umstände im Lager.

Nach Kriegsende nutzte die UNRRA das Lager 7 für rumänische Displaced Persons.

 

Die Menschen

Hier kann nur eine Biografie von vielen vorgestellt werden. An alle soll erinnert werden.

Abdula Ajüpow, 1944

Abdula Ajüpow wurde am 25. Dezember 1905 in Baschkirien geboren. Er war Bauer und wohnte mit seiner Familie in einem kleinen Dorf.

1941 wurde er zur Armee eingezogen und geriet 1944 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Über ein Durchgangslager bei Riga kam er im September er in das Arbeitskommando 3133 bei Drütte. Obwohl die Gefangenen oft schon bei ihrer Ankunft in schlechter Verfassung waren, wurden sie zur Zwangsarbeit in den Reichswerken „Hermann Göring“ eingesetzt. Viele kamen nach kürzester Zeit aufgrund der schlechten Bedingungen ums Leben.

Abdula Ajüpow starb am 14. Januar 1945 bei einem Luftangriff und wurde wahrscheinlich auf dem wild angelegtem „Russenfriedhof“ neben dem Lager 7 beerdigt.

In den 50er Jahren überführt man alle dort beerdigten Opfer zum Friedhof Jammertal und begrub sie dort auf dem Feld Ib als „Unbekannte“.

Der nächste Beitrag zu den Gedenktagen 2020 erscheint am 6. Mai.