Ein Lager für „Ostarbeiter“

Der Ort

Das Relief steht am früheren Standort des Lagers 23

❘ Das 1939 in der Straße zwischen Watenstedt und Immendorf errichtete Lager 23 war ein Wohnlager für Frauen und Männer, sogenannte Ukrainer- und Ostarbeiter (Tschechen und Polen), aber auch Franzosen.  Die Menschen mussten für Reichswerkebetriebe, wie die Hütte Braunschweig, und für regionale Firmen arbeiten. Es ist nicht klar, wie viele Personen aus dem Lager 23 an Krankheiten, Unfällen oder bei Luftangriffen ums Leben gekommen sind. Ein Fünftel der Verstorbenen waren Kinder.

Kurz nach Kriegsende wohnten hier etwa 1500 Russinnen und Russen. Ab November 1945 war das Lager 23 ein Teil des Flüchtlingslagers Immendorf.

Die Menschen

Hier kann nur eine Biografie von vielen vorgestellt werden. An alle soll erinnert werden.

❘ Georg Dombrowski wurde am 13. Mai 1918 in Sarny (Polen) geboren. Im Sommer 1940 kam er als „Ostarbeiter“ nach Watenstedt und war in den Reichswerke „Hermann Göring“ eingesetzt. Er wohnte im Lager 23, einem Lager für polnische und ukrainische Fremdarbeiter, das an der Straße zwischen Watenstedt und Immendorf (heute gegenüber MAN) lag.

Am 13. Juni 1942 verstarb Georg Dombrowski im Werkskrankenhaus Drütte. Die Todesursache ist unbekannt. Die Beisetzung fand am 20. Juni 1942 auf dem alten Friedhof in Watenstedt statt. 1957 wurden sein Leichnam exhumiert und auf den Friedhof Jammertal beigesetzt.

Der nächste Beitrag zu den Gedenktagen 2020 erscheint am 22. April.